„…Erd(en)erforschung betreibt Barbara Karsch-Chaieb seit vielen Jahren. Im Zusammenhang mit dem Onboarding-Projekt lässt sie nun die in Gundelfingen und Umgebung aufgenommenen Gesteinsproben aus Baugruben und anderswo in ihre Experimente mit der traditionellen Sgraffito-Technik einfließen. Einer als vermeintlich überkommen angesehenen gestalterischen Ausdrucksform wird neues Leben eingehaucht und variierbare Wandmodule und Pattern entstehen.“ Clemens Ottnad, Auszug aus der Einführungsrede zur Ausstellung.
Die von Anton Geiselhart angewandte Sgrafitto-Technik sowie seine Betonreliefs sind Ausgangspunkt für zeitgenössische Interpretationen von Material und Motiven. Hierzu wird Erde aus Gundelfingen und der Umgebung verwendet, um die Ressourcen zu nutzen, die vorhanden sind. Die Zusammenarbeit mit örtlichen Architekt*innen, Handwerksbetrieben, dem Denkmalamt u.a. ist angestrebt. Mit Ton werden Teile der Reliefs von Anton Geiselhart (z.B. nach dem Vorbild und den Studien der Gundelfinger Wand) „abgenommen“ und mit Gips, gemischt mit Erde, abgegossen. Es entsteht eine Bodenarbeit mit modularen Einheiten, die in unterschiedlicher Art und Weise zusammengesetzt werden können und jeweils ein neues Bild ergeben. Daraus abgeleitete Module, die von der umliegenden Naturlandschaft inspiriert sind, können ggfs. wiederum zur Gestaltung von Wänden und anderer Bauelemente genutzt werden.